- Vorbildliche Sicherheitslösungen
- Neu: Notbremsassistent Active Brake Assist 6
- Neu: Preventive Brake Assist 2 für Stadtbusse
- Neu: Sideguard Assist 2 für beide Fahrzeugseiten
- Neu: Frontguard Assist vermeidet toten Winkel
- Neu: Traffic Sign Assist
- Neu: optional MirrorCam anstelle von Außenspiegeln
Sicherheit hat für Daimler Buses eine hohe Priorität: Schon traditionell sind die Marken Mercedes-Benz Omnibusse und Setra von Daimler Buses Vorreiter für neue Sicherheitstechnologien und Assistenzsysteme. Nahezu alle dieser Systeme feierten ihre Premiere in Omnibussen von Mercedes-Benz und Setra. Was vor mehr als 40 Jahren mit der Premiere des Antiblockiersystems begann, führt jetzt zu einem ganzen Bündel neuer und weiterentwickelter Assistenzsysteme. Sie werden über sämtliche Baureihen von Mercedes‑Benz und Setra ausgerollt. Daimler Buses präsentiert sie erstmals auf der Messe Busworld Europe 2023 in Brüssel. Eine schlüssige Ergänzung finden sie in der neuen MirrorCam. Das Kamerasystem ersetzt in allen Baureihen der Marken optional die klassischen Außenspiegel.
Vorbildliche Sicherheitslösungen
Das Kürzel lautet GSR: Mit der „General Safety Regulation“ will die EU die Sicherheit im Straßenverkehr deutlich weiter erhöhen. Ab Juli 2024 sind deshalb für neu zugelassene Omnibusse zahlreiche Assistenz- und Sicherheitssysteme vorgeschrieben. Dazu gehören: Totwinkel-Assistenten seitlich sowie vor dem Fahrzeug zur Nahfelderkennung, Verkehrsschilderkennung zur Geschwindigkeitskontrolle, Aufmerksamkeitsassistent, Reifendruck-Kontrollsystem, Rückfahrüberwachung, ein Lichtsignal im Fall einer Notbremsung sowie eine Schnittstelle für einen optionalen Alkoholtester (Alcohol Interlock).
Anhand der Aufzählung wird deutlich: Im Mittelpunkt stehen die Unfallvermeidung und der Schutz von schwächeren Verkehrsteilnehmern. Punkte also, die Daimler Buses mit Mercedes‑Benz und Setra seit Jahren energisch vorantreibt.
Für Daimler Buses ist Sicherheit mehr als eine Pflicht, es ist eine Haltung. Deshalb präsentiert Daimler Buses bereits auf der Messe Busworld Europe 2023 die Lösungen des Jahres 2024. Damit nicht genug: Die Omnibusse von Mercedes-Benz und Setra erfüllen die Anforderungen nicht nur. Mit dem abermals leistungsfähigeren Assistenzsystem Active Brake Assist 6 – serienmäßig für alle Reisebusse, optional im Hochboden-Überlandbus Mercedes-Benz Intouro – und dem ebenfalls leistungsgesteigerten aktiven Bremsassistenten Preventive Brake Assist 2 für alle Stadt- und Überlandbusse im Niederflursegment baut Daimler Buses seine Führungsrolle bei Assistenzsystemen weiter aus. Mit dem 360°‑Kamerasystem (Gelenkbusse: 270°‑Kamerasystem) sowie der neuen MirrorCam für alle Omnibusse leistet Daimler Buses weitere Beiträge für noch mehr Sicherheit.
Neu: Notbremsassistent Active Brake Assist 6
Der neue Notbremsassistent Active Brake Assist 6 (ABA 6) arbeitet mit einer Kombination aus Nah- und Fernbereichs-Radarsensoren sowie einer Kamera. Die Warnkaskade bei einem drohenden Unfall besteht aus einer optischen und haptischen Warnung. Bei Nichtreaktion des Fahrers folgt zunächst eine Teil-, dann eine Notbremsung. ABA 6 ist dank neuer Sensoren nochmals leistungsfähiger als sein Vorgängersystem. ABA 6 erkennt sich bewegende oder stehenbleibende Personen und Fahrradfahrer vor dem Fahrzeug und kann selbstständig eine Notbremsung ausführen. Die Systemreaktion auf diese schwächeren Verkehrsteilnehmer wächst von 50 auf 60 km/h.
Mit dem ABA 6 können Unfälle noch zuverlässiger vermieden werden. Das System deckt den gesamten Geschwindigkeitsbereich des Fahrzeugs ab und ist im Hintergrund aktiv.
Neu: Preventive Brake Assist 2 für Stadtbusse
Eine überraschende Notbremsung mit einem Stadtbus auf Hindernisse könnte für die Fahrgäste an Bord mit Verletzungsgefahr verbunden sein. Deshalb setzt Daimler Buses bei seinen Niederflurbussen der Baureihen Mercedes-Benz Citaro, eCitaro und Conecto sowie der Setra MultiClass 500 für den Stadt- und Überlandverkehr auf den aktiven Bremsassistenten Preventive Brake Assist. Er warnt vor stationären Hindernissen sowie Fußgängern und Radfahrern und kann bei Nichtreaktion des Fahrers eine Teilbremsung einleiten.
Jetzt führt Daimler Buses für diese Fahrzeuge als weiteren Höhepunkt der Entwicklung von Assistenzsystemen den Preventive Brake Assist 2 ein, die nächste Generation des weltweit ersten spezialisierten aktiven Bremsassistenten für Linienbusse.
Er arbeitet wie der Active Brake Assist 6 mit einer Kombination aus Nah- und Fernbereichs-Radarsensoren sowie einer Kamera und kann dadurch unter anderem auf stationäre und sich bewegende Objekte einschließlich Fußgänger und Zweiradfahrer reagieren. Das System kann mehrere Objekte gleichzeitig verarbeiten. Im Rahmen der Systemgrenzen werden überdies Objekte außerhalb der Fahrbahn noch besser erkannt und Fehlwarnungen minimiert.
Das Assistenzsystem warnt den Fahrer vor einer Kollision mit stehenden oder sich bewegenden Objekten sowohl optisch durch eine rot aufleuchtende Warnung im Zentraldisplay als auch akustisch. Zusätzlich leitet es gleichzeitig automatisch ein Bremsmanöver mit einer Teilbremsung ein. Sie wird analog zur Notbremsung von ABA 6 so lange gehalten, bis entweder der Fahrer eingreift, die Situation nicht mehr kritisch ist oder der Omnibus zum Stehen kommt. Warnkaskade und Bremseingriff sind jedoch präzise auf den Einsatz im Linienverkehr und somit zum Schutz von stehenden Fahrgästen ausgelegt. Der Preventive Brake Assist 2 ist ein weiterer Meilenstein vor allem für den Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer im Stadt- und Überlandverkehr.
Neu: Sideguard Assist 2 für beide Fahrzeugseiten
Zu den unangenehmsten Aufgaben eines Busfahrers gehören Abbiegemanöver im Stadtverkehr: Er muss gleichzeitig nach vorn Ampeln, die Beschilderung sowie den Gegen- und Querverkehr und seitlich Fußgänger und Radfahrer im Auge behalten. Darüber hinaus kann sich die Verkehrssituation in Sekundenschnelle ändern. Auch sind sich Fahrradfahrer und Fußgänger nicht immer bewusst, dass ein Busfahrer sie womöglich gar nicht sehen kann. Daher hat Daimler Buses seit dem Jahr 2018 Schritt für Schritt in allen Baureihen von Mercedes-Benz und Setra als Option den weltweit ersten Abbiegeassistenten Sideguard Assist eingeführt. Das radarbasierte System informiert über und warnt vor Fußgängern, Radfahrern sowie stationären Hindernissen beim Abbiegen nach rechts auf der Türseite.
Der neue, ebenfalls radarbasierte Abbiegeassistent Sideguard Assist 2 reagiert und warnt dank eines neuen Sensorkonzepts noch genauer bei einer Kollisionsgefahr mit Fußgängern und Fahrradfahrern. Er wird nun ebenfalls für die Fahrerseite eingesetzt. Damit wird auch das Abbiegen nach links noch sicherer.
Darüber hinaus übernimmt der Sideguard Assist 2 bei Geschwindigkeiten, die höher als 40 km/h sind, die Funktion eines Spurwechsel-Assistenten. Bis zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit informiert er den Fahrer über ein Objekt auf der Fahrer- und Beifahrerseite. In kritischen Situationen beim Spurwechsel erzeugt das System eine optisch-haptische Warnung. Damit unterstützt der Sideguard Assist 2 den Spurwechsel etwa beim Überholen eines Radfahrers oder beim Fahrstreifenwechsel/Überholen auf mehrspurigen Straßen.
Neu: Frontguard Assist vermeidet toten Winkel
Völlig neu ist der Frontguard Assist. Das System ist ebenfalls radarbasiert. Es erkennt und warnt bis zu einer Geschwindigkeit von 15 km/h vor Hindernissen oder Personen unmittelbar vor dem Fahrzeug. Sideguard Assist 2 und Frontguard Assist ergeben im Verbund ein komplettes Warnsystem, das vor Hindernissen und Personen seitlich und vor dem Omnibus warnt. Zusammen mit der serienmäßigen Rückfahrkamera oder erst recht dem optionalen 360°‑Kamerasystem erhält der Fahrer ein umfassendes Warnsystem rund um seinen Omnibus.
Je nach Baureihe sind die zusätzlichen Sensoren für den Frontguard Assist in einer Einheit zusammen mit den Nebelscheinwerfern oder separat im Stoßfänger montiert.
Neu: Traffic Sign Assist
Ebenfalls neu ist der intelligente Geschwindigkeitsassistent Traffic Sign Assist. Er vergleicht die aktuelle Geschwindigkeit des Omnibusses mit der zulässigen Fahrzeuggeschwindigkeit und warnt bei einer Überschreitung des erlaubten Tempos. Er funktioniert trotz unterschiedlicher Beschilderung in ganz Europa. Der Traffic Sign Assist kann somit die Gefahr von Unfällen durch überhöhte Geschwindigkeit und Unaufmerksamkeit reduzieren. Auch senkt er die Gefahr von Bußgeldern durch ein zu hohes Tempo.
Attention Assist und TPM: von der Sonderausstattung zur Serie
Schließlich wird das bisher optionale Reifendruck-Kontrollsystem TPM (Tire Pressure Monitoring) Bestandteil der Serienausstattung. TPM beugt durch die Anzeige eines eventuellen Druckverlusts Reifenschäden vor. Außerdem reduziert ein korrekter Reifenfülldruck sowohl den Verschleiß als auch den Kraftstoffverbrauch.
Zur Serie gehören jetzt überdies der Aufmerksamkeitsassistent Attention Assist (AtAs) sowie eine Schnittstelle für den Einsatz von Alkoholtestern für den Fahrerarbeitsplatz. Gleiches gilt für die bisher optionale Rückfahrkamera. Je nach Baureihe wird ihr Bild auf einen ohnehin vorhandenen Monitor im Cockpit bzw. einen zusätzlichen Monitor im Format sieben Zoll übertragen. Alternativ zur Rückfahrkamera können Unternehmen ebenfalls das 360°‑Kamerasystem (Gelenkbusse: 270°‑Kamerasystem) wählen.
Neu: optional MirrorCam anstelle von Außenspiegeln
Mit der Setra Baureihe 100 hielten vor mehr als einem halben Jahrhundert Außenspiegel an Rohrgestellen vor dem Omnibus im Blickfeld des Fahrers Einzug. Die nächste Revolution folgte 1991 mit der Setra Baureihe 300 und eleganten Integralspiegeln, in der Fachwelt auch liebevoll als „Maikäferfühler“ bezeichnet. Jetzt folgt bei Daimler Buses mit der optionalen MirrorCam der nächste Schritt: Sämtliche Omnibus-Baureihen von Mercedes-Benz und Setra, ob Stadt-, Überland- oder Reisebus, sind künftig optional mit Kameras anstelle der bisherigen Außenspiegel zu bekommen. Diese augenfällige Neuheit verändert nicht nur das Erscheinungsbild der Omnibusse hin zu einem Karosseriekörper ohne sichtbare Anbauteile – sie hat auch Auswirkungen auf Funktion, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit.
Die Vorteile sind einleuchtend: erweiterter Sichtbereich für den Fahrer durch die Scheiben, erheblich bessere Sicht nach hinten in der Dunkelheit durch Restlichtverstärkung. Die kleine Fläche der Kameralinse ist weniger anfällig für Verschmutzung und durch die Montage im Kameraflügel besser gegen Witterungseinflüsse geschützt. Im Vergleich zu konventionellen Spiegeln steht die MirrorCam kaum oder nur geringfügig über die Fahrzeugkanten hinaus. Das bedeutet einfacheres Rangieren und weniger Schäden. Schließlich wird die Stirnfläche des Omnibusses verkleinert, und es entstehen weniger Verwirbelungen. Dies wirkt sich positiv auf den Kraftstoffverbrauch aus.
Und so funktioniert die MirrorCam: Die Bilder der Kameras werden auf Monitore im Format 15 Zoll übertragen, die innen an den A-Säulen montiert sind. Ausnahmen sind die Niederflurbusse der Citaro Familie und der MultiClass LE: Hier sind die Monitore auf der Türseite aufgrund der Bauweise der Fahrzeuge mit verglasten Fahrerkabinen und Innenschwenktüren etwa mittig im Fahrzeug angeordnet. Eingeblendete Linien signalisieren das Fahrzeugende und helfen dem Fahrer beim Einschätzen der Geschwindigkeit herannahender Fahrzeuge ebenso wie beim Einscheren am Ende eines Überholvorgangs. Sie werden durch das Einlegen des Rückwärtsgangs bzw. die Betätigung des Blinkers aktiviert. Eine Zusatzkamera und ein zweiter Monitor im Format sieben Zoll gewährleisten den Blick auf die Fahrzeugecke vorne rechts.
Die Kamera ist beheizt. Fotodioden in den Monitoren erfassen das einfallende Licht und passen die Helligkeit der Monitore individuell an. Zusätzlich kann der Fahrer eine Grundeinstellung vornehmen. Die Warnanzeigen des Abbiegeassistenten Sideguard Assist können auf Wunsch in den Monitoren eingeblendet werden.