Omnibusse benötigen besondere Schutzsysteme, die den hohen Sicherheitsanforderungen dieser Fahrzeuggattung gerecht werden – schließlich werden hier Personen statt Paletten befördert.
Das Sicherheitskonzept von Daimler Buses setzt sich aus vielen Bausteinen zusammen: Im Zentrum stehen fahrzeug- und einsatzspezifische Sicherheitsausstattungen, die die aktive und passive Sicherheit der Busse erhöhen. Nahezu alle Assistenz- und Sicherheitssysteme für Omnibusse wurden in einem Omnibus von Mercedes-Benz oder Setra erstmals auf den Markt gebracht.
Der Standard für Bus-Sicherheit: Die serienmäßigen Assistenzsysteme für Omnibusse von Mercedes-Benz und Setra
Ob Stadtlinienbus, Überlandbus oder Reisebus, ob mit Dieselmotor oder volllektrischem Antrieb – diese Assistenzsysteme finden sich in allen Omnibussen von Mercedes-Benz und Setra:
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Sideguard Assist 2
Der Abbiegeassistent Sideguard Assist der zweiten Generation reagiert und warnt dank eines neuen Sensorkonzepts noch genauer bei einer Kollisionsgefahr mit Fußgängern und Fahrradfahrern. Eine Kombination aus fünf Nah- und Fernbereichs-Radarsensoren sowie einer Kamera, die für den Sideguard Assist 2 und den neuen Frontguard Assist im Einsatz sind, ermöglichen einen großflächigen Blick nach vorne und zur Seite. Zudem wird der Sideguard Assist 2 nun ebenfalls für die Fahrerseite eingesetzt. Damit wird auch das Abbiegen nach links noch sicherer. Bei Geschwindigkeiten über 40 km/h übernimmt der Sideguard Assist 2 darüber hinaus die Funktion eines Spurwechsel-Assistenten. Bis zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit informiert er den Fahrer über ein Objekt auf der Fahrer- und Beifahrerseite. Besteht Kollisionsgefahr, wird der Fahrer optisch und haptisch gewarnt.
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Frontguard Assist
Um Unfälle beim Anfahren, etwa an der Ampel oder an der Haltestelle, möglichst zu vermeiden, kann der neue Frontguard Assist von Daimler Buses ein hilfreiches Feature sein. Der Frontguard Assist erkennt und warnt vor potenziellen Kollisionen mit ungeschützten Verkehrsteilnehmern in unmittelbarer Nähe zur Fahrzeugfront. Sideguard Assist 2 und Frontguard Assist ergeben im Verbund ein komplettes Warnsystem, das vor Hindernissen und Personen seitlich und vor dem Omnibus warnt. Zusammen mit der serienmäßigen Rückfahrkamera oder erst recht dem optionalen 360°-Kamerasystem erhält der Fahrer ein umfassendes Informations- und Warnsystem rund um seinen Omnibus.
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Traffic Sign Assist
Der intelligente Geschwindigkeitsassistent Traffic Sign Assist vergleicht die aktuelle Geschwindigkeit des Omnibusses mit der zulässigen Fahrzeuggeschwindigkeit und warnt bei einer Überschreitung des erlaubten Tempos. Er funktioniert trotz unterschiedlicher Beschilderung in ganz Europa. Der Traffic Sign Assist kann somit die Gefahr von Unfällen durch überhöhte Geschwindigkeit und Unaufmerksamkeit reduzieren. Auch senkt er die Gefahr von Bußgeldern durch ein zu hohes Tempo.
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Tire Pressure Monitoring TPM
Das Reifendruck-Kontrollsystem TPM (Tire Pressure Monitoring) ist ebenfalls Bestandteil der Serienausstattung. TPM beugt durch die Anzeige eines eventuellen Druckverlusts Reifenschäden vor. Außerdem reduziert ein korrekter Reifenfülldruck sowohl den Verschleiß als auch den Kraftstoffverbrauch.
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Attention Assist (AtAs)
Der Aufmerksamkeitsassistent Attention Assist (AtAs) warnt den Fahrer vor möglicher Ablenkung oder Müdigkeit, indem es sein Fahrverhalten überwacht und Anzeichen von Unaufmerksamkeit erkennt. Es gibt Warnungen aus, um den Fahrer aufzufordern, seine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße zu richten und kann so dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden.
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Rückfahrkamera
Bei der Rückfahrkamera handelt es sich um eine am Heck des Fahrzeugs angebrachte Kamera, die dem Fahrer eine bessere Sicht auf den Bereich hinter dem Fahrzeug ermöglicht. Sie aktiviert sich beim Einlegen des Rückwärtsgangs und zeigt ein Live-Bild der Umgebung auf einem Bildschirm im Fahrzeug an. Je nach Baureihe wird ihr Bild auf einen ohnehin vorhandenen Monitor im Cockpit bzw. einen zusätzlichen Monitor im Format sieben Zoll übertragen. Alternativ zur Rückfahrkamera können Unternehmen ebenfalls das 360°Kamerasystem (Gelenkbusse: 270°Kamerasystem) wählen.
Spezialisten für die City: Preventive Brake Assist 2 und Articulation Turntable Controller (ATC)
Wir haben verschiedene Assistenzsysteme entwickelt, die auf die Herausforderungen des urbanen Verkehrs zugeschnitten sind.
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Preventive Brake Assist 2
Der Bremsassistent Preventive Brake Assist ist der weltweit erste spezialisierte aktive Bremsassistent für Linienbusse. Die neue, zweite Generation dieses Assistenzsystems arbeitet mit einer Kombination aus Nah- und Fernbereichs-Radarsensoren sowie einer Kamera und kann dadurch unter anderem auf stationäre und sich bewegende Objekte einschließlich Fußgänger und Zweiradfahrer reagieren. Im Rahmen der Systemgrenzen werden überdies Objekte außerhalb der Fahrbahn noch besser erkannt und Fehlwarnungen minimiert. Der Preventive Brake Assist 2 warnt den Fahrer vor einer Kollision mit stehenden oder sich bewegenden Objekten und leitet gleichzeitig automatisch ein Bremsmanöver mit einer Teilbremsung ein. Sie wird so lange gehalten, bis entweder der Fahrer eingreift, die Situation nicht mehr kritisch ist oder der Omnibus zum Stehen kommt. Warnkaskade und Bremseingriff sind jedoch präzise auf den Einsatz im Linienverkehr und somit zum Schutz von stehenden Fahrgästen ausgelegt. Der Preventive Brake Assist 2 ist optional in den Niederflurbusse der Baureihen Mercedes-Benz Citaro, eCitaro und Conecto sowie in der Baureihe Setra MultiClass 500 LE für den Stadt- und Überlandverkehr erhältlich.
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Knickwinkelsteuerung Articulation Turntable Controller (ATC)
Ein weiterer Spezialist für Stadtbusse ist die patentierte Knickwinkelsteuerung Articulation Turntable Controller (ATC) für Gelenkbusse. Letztere sind mit Blick auf die Fahrstabilität sehr anspruchsvoll, denn der Antrieb im Hinterwagen schiebt den Vorderwagen. Die fahrdynamische Steuerung ATC reguliert die hydraulische Dämpfung des Gelenks schnell und bedarfsgerecht. Sie berücksichtigt dabei zahlreiche Parameter. Gerät das Fahrzeug in einen kritischen Zustand, etwa auf glatter oder nasser Fahrbahn, steuert ATC in Sekundenbruchteilen die notwendige Dämpfung des Gelenks ein. Die beiden Dämpfungszylinder werden dabei unabhängig voneinander angesteuert. Damit wird der Gelenkbus im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten sehr schnell stabilisiert und ein Aufschaukeln oder gar Ausbrechen des Hinterwagens wird verhindert. Ergebnis ist eine Fahrstabilität annähernd auf dem Niveau von ESP. Ob Citaro G, eCitaro G oder der Großraumbus CapaCity: Alle Gelenkbusse von Mercedes-Benz sind serienmäßig mit dem Knickschutz ATC ausgestattet.
Spezialist für Überland- und Reisebusse: Notbremsassistent Active Brake Assist
Der neueste Notbremsassistent von Daimler Buses Active Brake Assist 6 (ABA 6) arbeitet mit einer Kombination aus Nah- und Fernbereichs-Radarsensoren. Bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h – beim ABA 5 waren es bereits 50 km/h - ist eine Reaktion auf Fußgänger und Fahrradfahrer möglich. Das Sicherheitssystem ABA 6 kann auf querende, entgegenkommende oder in der eigenen Spur laufende Personen und Radfahrer mit einer automatischen Vollbremsung reagieren. Die Erkennung der Fahrbahnmarkierungen ermöglicht eine optimale Zuordnung von Objekten und kann somit Fehlalarme reduzieren. Selbst in autobahnüblichen Kurven mit einem Radius ab ca. 260 Metern reagiert es zuverlässig auf vorausfahrende und stationäre Hindernisse. Eine Unfallvermeidung ist bei einer Geschwindigkeit von bis zu 90 km/h möglich, bis zu 70 km/h in Kurven mit einem Radius ab ca. 260 Metern. Bei höheren Geschwindigkeiten ist unter optimalen Bedingungen eine deutliche Verringerung der Unfallschwere möglich. Die Warnkaskade bei einem drohenden Unfall besteht aus einer optischen und haptischen Warnung. Bei Nichtreaktion des Fahrers folgt zunächst eine Teil-, dann eine Notbremsung. Der Active Brake Assist 6 gehört bei allen Reisebussen der Marken Mercedes-Benz und Setra zur Serienausstattung. Im Überlandbus Mercedes-Benz Intouro ist er optional erhältlich.
Beste Aussichten für alle Busfahrer: 360o-Kamerasystem
Sicht ist Sicherheit. Das neue 360o-Kamerasystem für Omnibusse von Mercedes-Benz und Setra vermittelt bei Solobussen über vier Kameras einen Rundumblick auf die komplette Umgebung. Das Kamerasystem ist beim Anfahren automatisch bis zu einer Geschwindigkeit vom 35 km/h aktiv. Ebenfalls bei höheren Geschwindigkeiten, sofern der Blinker gesetzt wird. In einem Monitor mit geteiltem Bildschirm sieht der Fahrer den Bus aus der Vogelperspektive. Ein zweites Bild im Monitor hängt von der Fahrsituation ab: Je nach gesetztem Blinker oder der eingelegten Rückwärts-Fahrstufe wechselt es zum Beispiel automatisch auf die entsprechende Seite. Insgesamt stehen fünf Ansichten zur Verfügung. Zusätzlich kann das Fahrpersonal nach Bedarf die Bilder manuell wechseln. Das 360o-Kamerasystem ist optional für Stadt-, Überland- und Reisebusse von Mercedes-Benz und Setra zu bekommen, für Mercedes-Benz Gelenkbusse ist ein 270o-Kamerasystem lieferbar, hier bieten drei Kameras einen Überblick links und rechts seitlich des Hinterwagens sowie nach hinten.
Kameras statt Spiegel: MirrorCam für alle Busse von Daimler Buses
Sämtliche Omnibus-Baureihen von Mercedes-Benz und Setra, ob Stadt-, Überland- oder Reisebus, sind optional mit Kameras anstelle der bisherigen Außenspiegel erhältlich. Das MirrorCam Kamerasystem bietet einen erweiterten Sichtbereich für den Fahrer durch die Scheiben und erheblich bessere Sicht nach hinten in der Dunkelheit durch Restlichtverstärkung. Im Vergleich zu konventionellen Spiegeln steht die MirrorCam kaum oder nur geringfügig über die Fahrzeugkanten hinaus, was das Rangieren erleichtern und zu weniger Schäden führen kann. Schließlich wird die Stirnfläche des Omnibusses verkleinert, was sich positiv auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt. Die Bilder der Kameras werden auf Monitore im Format 15 Zoll übertragen, die innen an den A-Säulen montiert sind. Ausnahmen sind die Niederflurbusse der Mercedes-Benz Citaro Familie und der Setra MultiClass LE: Hier sind die Monitore auf der Türseite aufgrund der Bauweise der Fahrzeuge mit verglasten Fahrerkabinen und Innenschwenktüren etwa mittig im Fahrzeug angeordnet. Eine Zusatzkamera und ein zweiter Monitor im Format sieben Zoll gewährleisten den Blick auf die Fahrzeugecke vorne rechts. Die Warnanzeigen des Abbiegeassistenten Sideguard Assist können auf Wunsch in den Monitoren eingeblendet werden.