Never change a running system
Unsere Kunden kaufen einen Lkw nicht zum Spaß. Anders als bei einem Pkw nimmt niemand einen Lkw für eine Spritztour am Wochenende. Ein Lkw ist ein Investitionsgut, das Geld für seinen Betreiber verdienen muss – der Kauf eines Lkw ist somit eine Investitionsentscheidung. Das bringt mich in der Dekarbonisierungs-Gleichung zum zweiten Faktor: Kostenparität.
Eigentlich einfach: Solange der Betrieb von Diesel-Lkw und -Bussen günstiger ist als der Betrieb von batterieelektrischen oder wasserstoffbasierten Fahrzeugen, werden die meisten Kunden beim Diesel bleiben. Sie werden ihr funktionierendes System aus guten Gründen nicht verändern. Aber was braucht es, damit sie das tun?
Wer einen Lkw betreibt, schaut auf die sogenannten "Total Cost of Ownership" (TCO). Kurz gesagt sind das alle Kosten, die ein Lkw über seine gesamte Lebensleistung verursacht. Ein wichtiger Kostenpunkt dabei ist der Kaufpreis des Lkw. Zur Wahrheit gehört: Der Kauf eines batterieelektrischen Lkw wird immer teurer sein als der eines Diesel-Lkw. Für die absehbare Zukunft wird allein die 600 kWh-Batterie eines Fernverkehr-Lkw etwa doppelt so teuer sein wie alle Hauptkomponenten im Diesel-Antriebsstrangs. Um diesen höheren Kaufpreis auszugleichen, müssen die Betriebskosten eines ZEVs deutlich niedriger ausfallen. Die relevantesten Kosten, neben den Lohnkosten für Fahrer, sind die Energiepreise.