Daimler Truck

Unterwegs auf den Dächern des Standorts Wörth

19.06.2024 | Nachhaltigkeit

Wir arbeiten daran, unsere Produktion umweltfreundlich zu gestalten und den CO₂-Ausstoß sowie den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Dabei setzen wir in unseren Werken auf erneuerbare Energien. Auf den riesigen Dachflächen unseres Produktionsstandortes in Wörth befinden sich Photovoltaikanlagen, mit denen das Werk den Weg zu einer nachhaltigeren Produktion vorantreibt. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen und erfahren, wer und was hinter der Installation dieser Anlagen steckt.

Sonja Grote und Matthias Bick, beide aus dem Bereich Facility-Management und Infrastruktur Wörth, blicken mit uns auf die Module und wir lassen uns von ihnen erklären, wie sie den Aufbau der Photovoltaikanlage mitgestalteten, welche Hürden es zu bewältigen gab und welchen persönlichen Antrieb beide in das Projekt einbrachten.

Wir treffen Matthias Bick, verantwortlich für die Energiewirtschaft am Standort Wörth, und Sonja Grote aus dem Team Gebäudemanagement, die uns sehr herzlich begrüßen. Im Gespräch merken wir sehr schnell, dass es ihnen nicht nur um das „Abhaken“ eines weiteren Projekts ging, sondern es ihnen auch ein persönliches Anliegen ist, den Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung voranzutreiben.

Energieeinsparung weiter forcieren

„In den letzten Jahren hat der Nachhaltigkeitsgedanke enorm an Fahrt aufgenommen“, erklärt uns Matthias Bick. „In diesem Zuge sind in Wörth schon früh Workshops angeboten worden, um Energieeinsparungen im Betrieb zu identifizieren und Verschwendung zu vermeiden.“ Auch die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen an den Produktionsstandorten wurde analysiert. Dieses Projekt begleitete Matthias Bick von Beginn an. 

Im November 2022 wurden die ersten Module der Photovoltaikanlage auf das Dach der Halle 61a gehoben. „Es wurde alles in die Wege geleitet, damit wir bis zum Ende des Jahres 2022 alle Module auf den sechs Dächern installieren konnten. Wir reden hier von über 6.000 Modulen, was eine riesige logistische Aufgabe war. Alle Personen, von Werksicherheitsdienst, betroffenen Produktionsbereichen, Installations- und Baufirmen haben uns unterstützt, um dieses Ziel zu erreichen“, freut sich Matthias Bick. Matthias ist bereits seit 27 Jahren bei Daimler Truck und hat hier schon seine Ausbildung gemacht. Nach einer Zwischenstation in der Produktion wechselte er in die Instandhaltung der Stromversorgung und ist seit 2015 zuständig für die Energiewirtschaft am Standort in Wörth. 

Bei uns im Energie-Team ist permanent der Wille da, zu schauen, wo man Energie einsparen kann.

Matthias Bick, Stromversorgung & Kommunikationsnetz Werk Wörth

Warum sind bisher noch nicht alle Dächer mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet?

„Es sind leider nicht alle Dächer für Photovoltaikanlagen geeignet“, bemerkt Sonja Grote. Manche Gebäude sind zu alt oder an andere Stelle erlaubt die Dachkonstruktion keine PV-Installation. Hier in Wörth hat man sich aufgrund der Foliendächer gegen eine Konstruktion, die im Dach verankert wird und für eine Modulkonstruktion entschieden, bei der die Module miteinander verschraubt auf dem Dach abgelegt sind und so eine große, windsichere Fläche bildet. Sonja Grote ist seit elf Jahren im Unternehmen und dort tätig für das Gebäude- und Officemanagement. Sie ist in den Feldern der Machbarkeitsprüfung über die Baustellenabwicklung bis hin zur Projektleitung tätig und so entstand die Zusammenarbeit mit Matthias Bick in diesem Projekt.

Im Hinblick auf die Installation von neuen PV-Anlagen muss man auch die Hallen selbst betrachten. Dort stellen sich Fragen, wie zum Beispiel: Welche Traglast haben die Dächer? Hängen dort an den Decken Deckenkrane? Das beeinflusst wiederum die Traglast der Dachflächen. „Es ist aber auch wichtig zu beachten, ob ein Dach in näherer Zeit saniert werden muss, denn dann lohnt sich die Installation der Anlagen noch nicht,“ konstatiert die Kollegin, die vom Facettenreichtum ihrer Tätigkeit im Unternehmen begeistert ist und die sichtlich gerne im Unternehmen arbeitet.

Inzwischen wurden einige Anlagen auf dem Werksgelände in Wörth installiert. Bei einer der Anlagen handelt es sich um eine PV-Carportanlage, die über einem Mitarbeiterparkplatz in der Nähe der Werkseinfahrt Tor 1 installiert wurde. Diese liefert neben Strom auch eine wettergeschützte Parkmöglichkeit auf dem Werksgelände.

„Insgesamt erzeugen die Photovoltaikanlagen eine Energieleistung von etwas mehr als 4000 kWp. Mit der daraus erzeugten Strommenge kann man circa 1.000 Einfamilienhaushalte mit Strom versorgen“, erklärt uns Matthias Bick.

Maßgeblicher Beitrag zur alternativen Energieerzeugung

Doch was genau leistet die Photovoltaikanlage im Werk Wörth und welchen Beitrag hat sie zur Energieerzeugung am Standort? In der nachstehenden Übersicht die „harten“ Fakten:

Photovoltaik im Werk Wörth

Die Photovoltaikanlagen haben eine installierte Leistung von 4.000 kWp.
Alle Anlagen werden zusammen etwa vier Millionen kWh Strom im Jahr produzieren.
Bei einem Strombedarf des Werkes Wörth von 115 Millionen kWh decken die Photovoltaikanlagen etwa vier Prozent ab.


„Vier Prozent hören sich zunächst mal nach nicht viel an, aber es ist der erste richtige Schritt“, sagt Matthias Bick.

Auch privat versuchen Sonja Grote und Matthias Bick nachhaltiger zu leben

Nachhaltigkeit hört für beide jedoch nicht am Werkstor auf. Obwohl beide beruflich schon viel mit der nachhaltigen Gestaltung des Werkes zu tun haben, betonen beide, dass es vor allem die kleinen Schritte sind, die jeder für mehr Nachhaltigkeit im Alltag gehen kann: Sonja Grote fährt beispielsweise lieber mit dem Fahrrad von zuhause in Richtung Stadt oder zum Bäcker. Außerdem findet sie einen bewussteren Umgang mit Verpackungen wichtig, womit man einen Teil zur Nachhaltigkeit beitragen kann.

Matthias Bick versucht seinen Weg zur Arbeit so gut wie möglich auch noch für andere Erledigungen zu nutzen. Außerdem würde er sich gerne ein Balkonkraftwerk für zuhause anschaffen, um selbst grünen Strom zu erzeugen. „Fange mit kleinen Dingen an“, das würde Sonja Grote anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit auf den Weg geben, wenn sie versuchen möchten etwas nachhaltiger zu leben. 

Müsste Sonja Grote ihrem Job einen Buchtitel geben, wäre es „Es gibt immer was zu tun, packen wir es an“ und Matthias Bick ergänzt: „Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kommen meist mit Problemen zu uns und wir versuchen diese dann zu lösen, daher passt das schon ganz gut.“  

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereiches Facility-Management und Infrastruktur Wörth arbeiten bereits an weiteren Projekten. Die Inbound-Logistik für das Werk Wörth soll beispielsweise elektrifiziert werden und hierfür werden e-Ladesäulen installiert „sodass der Spediteur, der uns beliefert, die Möglichkeit hat, seinen Elektro-Lkw bei uns zu laden“, erklärt Matthias Bick. „Hier am Standort passiert echte Nachhaltigkeit“, ergänzt Sonja Grote. 

Wir verlassen das Dach und begeben uns durch die Werkshalle wieder auf das Gelände. Von hier aus sind die Photovoltaikanlagen auf dem Dach nicht mehr zu sehen. Doch das ist kein Problem: „Wenn man in zwei oder drei Jahren auf Google Maps den Standort von oben aus dem All betrachtet und die Photovoltaikanlagen aus der Vogelperspektive sieht, ist das definitiv ein Grund stolz zu sein“, so Matthias Bick. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen und wir verabschieden uns von einem spannenden Einblick in ein tolles Nachhaltigkeitsprojekt.

Nachhaltige Produktion bei Daimler Truck

Wir arbeiten daran, die CO2e-Emissionen und den Ressourcenverbrauch in unserer Produktion weiter zu reduzieren. Unsere CO2e-Emissionen in der Produktion haben wir von 2021 bis 2023 unter anderem durch den Einsatz erneuerbarer Energien und Effizienzmaßnahmen um 23,8 % reduziert. Mit der Installation von Photovoltaikanlagen auf dem Werksgelände in Wörth gehen wir einen wichtigen Schritt, um die CO2e-Emissionen in der Produktion weiter zu reduzieren.

Weiterführende Informationen finden Sie unter Nachhaltigkeit | Daimler Truck. Passend zum Thema dieses Artikels finden Sie außerdem einen Überblick zu einem unserer Schwerpunkthemen unter Grüne Produktion | Daimler Truck