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Nachhaltigkeit als fester Teil der Unternehmensstrategie – Der neue „be a mover“ talk mit Renata Jungo Brüngger und Jörg Howe
Seit 01.01. 2016 ist Renata Jungo Brüngger im Vorstand zunächst der Daimler AG, dann der Mercedes-Benz Group AG, zuständig für Integrität, Governance & Nachhaltigkeit. Seit 2021 sitzt sie zudem im Aufsichtsrat der Daimler Truck AG. Zu den Aufgaben ihres Ressorts gehören unter anderem die Achtung der Menschenrechte, die Verankerung einer integren Unternehmenskultur im Unternehmen und die Koordination des konzernweiten…
- Seit 01.01. 2016 ist Renata Jungo Brüngger im Vorstand zunächst der Daimler AG, dann der Mercedes-Benz Group AG, zuständig für Integrität, Governance & Nachhaltigkeit. Seit 2021 sitzt sie zudem im Aufsichtsrat der Daimler Truck AG.
- Zu den Aufgaben ihres Ressorts gehören unter anderem die Achtung der Menschenrechte, die Verankerung einer integren Unternehmenskultur im Unternehmen und die Koordination des konzernweiten Nachhaltigkeitsmanagements von Mercedes-Benz.
- Der „be a mover“ talk mit Renata Jungo Brüngger und Jörg Howe wurde auf YouTube veröffentlicht: https://youtu.be/4vZhbYip33Y?si=06gq_rmefXPrPtPs
Leinfelden-Echterdingen. Renata Jungo Brüngger gilt als eine der einflussreichsten Frauen der deutschen Wirtschaft. Sie hat entscheidenden Anteil daran, dass Nachhaltigkeit fest in der Unternehmensstrategie der Mercedes-Benz Group AG verankert ist. Im neuen „be a mover“ talk spricht sie mit Jörg Howe, Generalbevollmächtigter Kommunikation und Aussenbeziehungen der Daimler Truck AG, über Nachhaltigkeit, Verantwortung und aktuelle Entwicklungen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.
Breites Spektrum, ganzheitlicher Ansatz
Das Ressort von Renata Jungo Brüngger umfasst ein breitgefächertes Themenspektrum. Sie ist Vorstand für Integrität, Governance und Nachhaltigkeit der Mercedes-Benz Group AG und zudem im Aufsichtsrat der Daimler Truck Holding AG. Seit letztem Jahr wurde ihr bei der Mercedes-Benz Group AG die Koordinationsfunktion für das konzernweite Nachhaltigkeitsmanagement übertragen. Damit bleiben die konkreten Nachhaltigkeitsinitiativen zwar weiterhin bei den verschiedenen Vorstandsressorts, mit der Koordinationsfunktion lassen sich diese aber noch zielgerechteter, strategischer und effizienter umsetzen.
Nach Gründen für den gewachsenen Stellenwert von ESG-Themen gefragt, erläutert sie, dass für Mobilitätsunternehmen Umweltschutz schon lange ein zentrales Thema war, mit der Dringlichkeit des Klimawandels und der immer stärkeren Verrechtlichung des Themas sei inzwischen aber nur ein ganzheitlicher Ansatz erfolgsversprechend. Nachhaltigkeit bedeute deshalb nicht nur die angestrebte CO2- Reduktion durch Elektromobilität, sondern bringe auch soziale und rechtliche Fragen mit sich, wie die Achtung von Menschenrechten in den Rohstofflieferketten oder auch den verantwortungsvollen Umgang mit Zukunftstechnologien. „Alle Unternehmen müssen definitiv etwas tun. Wir machen das aber nicht nur, weil wir müssen, sondern weil wir es selbst wollen.“
Transparenz & Dialog
Für die Achtung der Menschenrechte ist neben dem Blick auf die eigenen Konzerngesellschaften und Werke sowie die komplexen, globalen Lieferketten auch der Austausch mit der Bevölkerung vor Ort sehr wichtig – oft auch gemeinsam mit anderen Stakeholdern. Als Beispiel nennt Jungo Brüngger die Etablierung eines unternehmensübergreifenden Beschwerdemechanismus in Mexiko oder eine Initiative in der chilenischen Atacama-Wüste, bei der an Lösungen für die Wasserprobleme durch den Lithium-Abbau gearbeitet wird. Auch der Dialog mit NGOs sei sehr wichtig: „Miteinander sprechen, zusammenarbeiten, konstruktiv aufeinander zugehen, zuhören, ist sehr wichtig. Das haben wir mittlerweile gelernt als Unternehmen“, führt Jungo Brüngger an. So arbeite man mit vielen NGOs seit Jahren konstruktiv gemeinsam an wichtigen Fokusthemen, wie etwa beim konzerneigenen Nachhaltigkeitsdialog oder aber im Rahmen von Brancheninitiativen wie dem Branchendialog der deutschen Automobilindustrie. Besonders positiv hebt Jungo Brüngger auch das große Interesse und Engagement der jüngeren Generation an Nachhaltigkeitsthemen hervor. So unterstützt Mercedes-Benz mit Spenden die unabhängige Initiative „beVisioneers“. Mit dem globalen Programm werden junge Innovatoren und ihre Umweltprojekte gefördert.
Das deutsche Gesetz ist vernünftig
Auf die aktuelle Debatte zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz angesprochen, erklärt die studierte Juristin, man habe als Unternehmen das Gesetz von Anfang an unterstützt und sich bereits vor Inkrafttreten systematisch und risikobasiert mit menschenrechtlichen Sorgfaltsprozessen beschäftigt. „Ich glaube, das deutsche Gesetz ist ambitioniert, aber mit Augenmaß verfasst. Es folgt einem risikoorientierten Ansatz und sieht zum Beispiel eine Bemühenspflicht vor.“ Auch deshalb arbeite Mercedes-Benz im Rahmen seiner sogenannten Rohstoff-Assessments bereits seit einigen Jahren präventiv daran, die Lieferketten von 24 vom Unternehmen als kritisch eingestuften Rohstoffen transparenter zu machen, Risiken zu identifizieren und mit entsprechenden Maßnahmen dagegen vorzugehen. Hundertprozentige Garantien für jede einzelne Lieferkette seien in der Praxis allerdings kaum realisierbar. Wichtig sei auch die Zusammenarbeit mit der Politik: Globale Unternehmen wie Mercedes-Benz und Daimler Truck bringen viel praktische Erfahrung und Expertise zu Umsetzbarkeit und Operationalisierung von Regulierungen mit.
Für die Zukunft und eine erfolgreiche Transformation von Daimler Truck müsse man verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen und perspektivisch abwägen, wo man investiere und mit welchen Partnern man die technologische Entwicklung sinnvoll voranbringen könne.