Mit Sicherheit die Nummer eins: Weltpremiere für den Active Brake Assist 4 und den Sideguard Assist in Omnibussen

12.03.2018
  • Setra – maximale Sicherheit aus Tradition
  • Brandlöschanlage serienmäßig
  • Weltpremiere im Omnibus: Active Brake Assist 4 bremst auf Fußgänger
  • Weltpremiere im Omnibus: Der Sideguard Assist warnt beim Abbiegen
  • Der Sideguard Assist hilft ebenfalls beim Spurwechsel

Omnibusse gehören zu den sichersten Verkehrsmitteln. Mit Setra werden sie noch sicherer, denn der neue Setra TopClass S 531 DT setzt mit seinen Assistenzsystemen Maßstäbe. Zusammen mit ihm haben der Notbremsassistent Active Brake Assist 4 sowie der Sideguard Assist Weltpremiere in Omnibussen.

Setra – maximale Sicherheit aus Tradition

ABS, ABA 4, ART, AtAs, BAS, DBL, ESP, TPMS und mehr – der neue Setra verfügt entweder serienmäßig oder optional über das gesamte Alphabet der aktuellen Assistenz- und Sicherheitssysteme. Das hat bei Setra Tradition: 1955 gehörte die Marke zu den Pionieren für die Einzelradaufhängung in Omnibussen, führte als Erster 1964 den Retarder als verschleißlose Zusatzbremse ein und setzte wenige Jahre später auf Scheibenbremsen. Schon 1981 baute Setra in alle Omnibusse auf Kundenwunsch das Antiblockiersystem ABS ein. Ab 1984 dann serienmäßig, als europaweit erste Marke. Die Serieneinführung von Xenon-Scheinwerfern 2001 in der damals neuen TopClass 400, dann in rascher Folge das elektroni­sche Stabilitätsprogramm ESP, Abstandsregeltempomat, Dauerbremslimiter, Spurassistent und der Front Collision Guard – höchste Sicherheitsstandards dank Konzerntechnologie. Zuletzt führte Setra Ende 2015 optional integrierte LED-Scheinwerfer ein.

Der neue Doppelstockbus fährt sogar serienmäßig mit LED-Scheinwerfern. Ihr Licht ähnelt Tageslicht und ermüdet die Augen weniger. Die Langlebigkeit und die nahezu unverminderte Lichtstärke über die gesamte Lebensdauer sind ebenfalls sicherheitsrelevant.

Brandlöschanlage serienmäßig

Sicherheit steht für Setra traditionell ganz oben auf der Prioritätenliste, das unterstreicht zum Beispiel die serienmäßige Ausstattung des neuen Doppelstock­busses mit einer Brandlöschanlage. Gesetzlich für Reisebusse erst ab Mitte 2019 vorgeschrieben, gehört die Anlage beim S 531 DT bereits ab Serienstart zur Standardausrüstung.

Der Löschvorgang wird bei Druckverlust in einer Detektionsleitung, ausgelöst z. B. durch starke Überhitzung, aktiviert. Die Löschflüssigkeit wird dabei durch die Düsen des Verteilsystems gedrückt und ein Hochdruckwassernebel im Motorraum versprüht. Dadurch wird der Sauerstoff in Sekundenbruchteilen verdrängt und dem Feuer so die Grundlage entzogen. Die Oberfläche der Bauteile wird gekühlt und ein Wiederentflammen effektiv verhindert. Die Löschmittel­leitung führt durch den gesamten Motorraum. Dabei sind die einzelnen Düsen gezielt auf die Komponenten gerichtet, die höhere Temperaturen erreichen, wie z. B. der Turbolader, das Ölfiltermodul und das Zusatzheizgerät.

Die Brandlöschanlage ist durch den TÜV zertifiziert und erfüllt bereits vorab die gesetzlichen Vorgaben und Prüfbestimmungen gemäß Regelung UN R107/06 Ergänzung 4, welche für Klasse 3 Omnibusse ab Erstzulassung 10.06.2019 verbindlich wird.

Pendelschlagtest analog ECE-R-29 freiwillig erfüllt

Speziell bei einem Doppelstockbus mit bis zu 83 Fahrgästen an Bord, stattlichen Abmessungen und einem zulässigen Gesamtgewicht von 26 Tonnen steht die aktive Sicherheit, also die Unfallvermeidung im Mittelpunkt. Sollte trotzdem ein Unfall passieren, profitieren Fahrer und Fahrgäste von größtmöglicher passiver Sicherheit. So verfügt bereits der bisherige Setra Doppelstockbus seit seiner umfassenden Überarbeitung im Herbst 2015 über ein verstärktes Gerippe und erfüllt damit freiwillig den Pendelschlagtest nach ECE-R-29. Darüber hinaus stellt Setra den Rettungskräften für alle seine Omnibusse online Rettungsdatenblätter zur Verfügung.

Notbremsassistent Active Brake Assist kann Leben retten

Zu den herausragenden Assistenzsystemen zählt der Notbremsassistent Active Brake Assist (ABA). Er wurde in seiner Urform bereits vor rund zehn Jahren in der Setra TopClass 400 eingeführt und seitdem Schritt für Schritt weiterentwickelt. Der mittlerweile für Klasse 3 Omnibusse gesetzlich vorgeschriebene Notbremsassistent AEBS muss sowohl auf bewegliche als auch stehende Hindernisse bereits einen deutlichen Geschwindigkeitsabbau gewährleisten. Der bis dato aktuelle Active Brake Assist 3 (ABA 3) geht bereits deutlich über die Anforderungen hinaus und bremst den Reisebus auch bei erkannten stehenden Hindernissen durch eine Vollbremsung bis zum Stand ab. Er ist für den Doppel­stockbus Setra S 431 DT seit 2015 lieferbar. Reisebusse mit Notbremsassistent können also nicht nur die Folgen eines schweren Unfalls reduzieren, sie können ihn im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten sogar verhindern.

Weltpremiere im Omnibus: Active Brake Assist 4 bremst auf Fußgänger

Jetzt wird die Geschichte der Assistenzsysteme fortgeschrieben: Als erster Omni­bus der Welt erhält der Setra S 531 DT den Notbremsassistent Active Brake Assist 4 mit Personenerkennung – ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung von Assistenzsystemen.

Herausragendes Merkmal des Active Brake Assist 4: Er warnt den Fahrer als weltweit erstes System seiner Art vor einer Kollision mit sich bewegenden Fußgängern und leitet zusätzlich gleichzeitig automatisch eine Teilbremsung ein. Das eröffnet dem Fahrer die Möglichkeit, durch eine Vollbremsung oder ein Lenkmanöver die Kollision zu vermeiden.

Der Active Brake Assist 4 ist somit die konsequente Weiterentwicklung des vielfach bewährten Active Brake Assist 3 um eine zusätzliche Warnung sowie eine Teilbremsung zur Erhöhung der Sicherheit von Passanten. Bedienung und Anzeigen entsprechen dem ABA 3. Anders als bei der Bremsung auf bewegte und stehende Hindernisse erfolgt bei der Warnung und Teilbremsung auf bewegte Fußgänger keine Warnkaskade: Die akustische und optische Warnung sowie die Teilbremsung setzen zeitgleich ein.

Fern- und Nahbereichsradar erfassen Fußgänger, Pkw und Gegenstände

Der Fernbereichsradar des Active Brake Assist 4 erfasst in direkter Linie vor dem Omnibus Fahrzeuge und Hindernisse auf bis zu 250 m Entfernung und Fußgänger auf bis zu 80 m. Dazwischen sind Motorräder und Radfahrer bzw. Mopedfahrer (160 m) angesiedelt. Der maximale Öffnungswinkel beläuft sich auf 18 Grad. Der Nahbereichsradar hat eine Reichweite von 70 m Entfernung. Der Active Brake Assist 4 sensiert aufgrund des breiten Öffnungswinkels von 120 Grad auch Fahrzeuge und bewegte Fußgänger seitlich vor dem Fahrzeug. Die Sichtweite ist dabei abhängig von Topographie, Straßenverlauf sowie von den Witterungs­bedingungen und von Einflüssen der Umgebung, wie etwa sich schnell in den Verkehrsraum bewegende Fußgänger oder verdeckte Fußgänger.

Der Active Brake Assist 4 erkennt Fußgänger in Bewegung in nahezu allen Verkehrssituationen, etwa, wenn sie die Fahrspur des Omnibusses kreuzen, hinter einem Hindernis hervortreten oder wenn sie sich längs auf der Fahrspur bewegen. Ebenso werden beim Abbiegen nach links und rechts Fußgänger im Bereich des Radars erkannt. Erfolgen die Warn- und Bremsreaktionen auf stehende und bewegte Hindernisse über den Geschwindigkeitsbereich von 0 ‑& amp; nbsp;100 km/h, so sind die automatischen Warn- und Bremsreaktionen der Personenerkennung bis zu einem Tempo von 50 km/h wirksam.

Die Entscheidung über weitere Aktionen liegen beim Fahrer des Omnibusses. Er kann das System bei Bedarf jederzeit übersteuern, etwa durch eine Lenkbewe­gung, durch Kickdown oder eine Notbremsung. Bremst der Fahrer jedoch zu schwach, hat die Bremsintensität des Active Brake Assist 4 Vorrang.

Multi-Mode-Radar mit verbesserter Reichweite und Performance

Basis des Active Brake Assist 4 mit Zusatzfunktion Fußgängererkennung ist eine neue Generation der Radar-Technologie. Sie wird ebenfalls in den aktuellen Pkw sowie den Lkw von Mercedes-Benz verwendet und ist damit ein Beispiel für die enge Zusammenarbeit innerhalb des Konzerns.

Vorteil eines Radarsystems: Es arbeitet unabhängig von den Lichtverhältnissen und ebenfalls weitgehend unabhängig von der Witterung. Der Radar ermittelt Abstand und Relativgeschwindigkeit extrem präzise, sieht auch bei Nacht, Regen und Nebel. Die Erkennung von Fahrzeugen, Personen und Gegenständen basiert auf einer radartechnischen Signatur. Damit werden vor allem die Form und die Reflexion bewertet.

Bei der neuen Radargeneration handelt es sich um einen elektronisch scannenden Multi Mode Radar. Er ist in Reichweite und Performance deutlich verbessert. Der Fernbereichsradar arbeitet nun erstmals unabhängig vom eingestellten Fahrniveau und kann sich permanent auf veränderte Fahrzeug­neigung aufgrund von Fahrwerks- oder Beladungszuständen einstellen.

Weltpremiere im Omnibus: Der Sideguard Assist warnt beim Abbiegen

Abbiegemanöver nach rechts im Stadtverkehr gehören zu den unangenehmsten Aufgaben eines Fahrers: Er muss gleichzeitig nach vorn Ampeln, Beschilderung, Gegen- und Querverkehr beachten, außerdem seitlich Fußgänger und Fahrrad­fahrer im Auge behalten. Darüber hinaus kann sich die Verkehrssituation in Sekundenschnelle ändern. Auch sind sich Fahrradfahrer und Fußgänger nicht immer bewusst, dass ein Busfahrer sie womöglich gar nicht sehen kann. Als weltweit erste Omnibusmarke bietet Setra jetzt deshalb den Abbiege-Assistent Sideguard Assist mit Personenerkennung an. Seit einem Jahr in Lkw von Mercedes-Benz angeboten, ist der Sideguard Assist nun ebenfalls reif für den Einsatz im Omnibus.

Das Ziel: immer informieren, bei Bedarf warnen

Die Arbeitsweise des Sideguard Assist ist mehrstufig: Er informiert den Fahrer zunächst, wenn sich ein relevantes Objekt in der Warnzone befindet. In einem zweiten Schritt wird der Fahrer gewarnt, falls er eine Aktion einleitet oder fortsetzt und dabei die Gefahr einer Kollision besteht.

Befindet sich ein bewegtes Objekt in der seitlichen Überwachungszone, wird der Fahrer optisch informiert. Im Außenspiegel auf der Beifahrerseite leuchtet in Blickhöhe des Fahrers eine LED in Dreiecksform gelb auf. Die Leuchte lenkt die Aufmerksamkeit des Fahrers intuitiv auf die Situation neben seinem Fahrzeug. Erkennen die Sensoren eine Kollisionsgefahr, erfolgt eine zusätzliche optische Warnung: Die LED-Leuchte blinkt mehrfach rot mit höherer Leuchtkraft, nach zwei Sekunden permanent rot. Hinzu kommt eine haptische Vibrationswarnung im Fahrersitz analog zum Spurassistent.

Erkennen die Sensoren darüber hinaus beim Abbiegen in der Abbiegekurve des Omnibusses ein stationäres Hindernis wie eine Ampel oder einen Poller, erfolgt ebenfalls eine optische und haptische Warnung. Dies vermeidet Kollisionen. Die Schleppkurvenwarnung funktioniert beginnend bei Schrittgeschwindigkeit bis 36 km/h. Die anderen Funktionen des Sideguard Assist stehen beginnend bei Schrittgeschwindigkeit bis 100 km/h zur Verfügung.

Der Sideguard Assist bewertet für seine Warnkaskade auch Aktionen des Fahrers, etwa beim Anfahren den gesetzten Blinker auf der Beifahrerseite oder den Lenkeinschlag sowie fortlaufend den Abstand zu einem bewegten oder stationären Objekt. Zum Beispiel warnt der Abbiege-Assistent auch beim Abbiegen ohne Betätigung des Blinkers vor Hindernissen.

Der Fahrer bleibt dabei weiterhin in vollem Umfang in der Verantwortung und Herr der Lage. Ihm stehen aufgrund seiner Einschätzung sämtliche Handlungs­optionen offen.

Der Sideguard Assist hilft ebenfalls beim Spurwechsel

Der neue Sideguard Assist kann sogar noch mehr: Er warnt den Fahrer bei Geschwindigkeiten höher 36 km/h ebenso als Assistenzsystem beim Spur­wechsel nach rechts bis zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Der Fahrer wird ebenfalls über ein Objekt auf der Beifahrerseite informiert bzw. beim Setzen des Blinkers davor gewarnt. Damit unterstützt der Sideguard Assist den Spurwechsel etwa beim Überholen eines Radfahrers außerorts oder beim Fahrstreifenwechsel auf mehrspurigen Straßen.

Die Radarsensorik überwacht den gesamten Bereich der Beifahrerseite

Herzstück des Sideguard Assist ist eine Radarsensorik mit zwei Nahbereichs-Radarsensoren auf der Beifahrerseite im Radlauf der Vorderachse. Die seitliche Überwachungszone hat eine Breite von 3,75 m. Das System ist so ausgerichtet, dass es die komplette Länge des Omnibusses abdeckt. Darüber hinaus wird dieser Streifen sogar um jeweils 2 m nach vorn und nach hinten ausgedehnt. Über 36 km/h wächst der Streifen in Sinne eines gefahrlosen Spurwechsels nach vorn sogar auf bis zu 5 m und nach hinten auf bis zu 15 m.