Mercedes-Benz Minibusse: Neue Generation auf Basis des neuen Sprinter, Spitzenmodell Sprinter City 75 mit einzigartiger Technik

03.12.2018
  • Vorteil Sprinter: volle Vernetzung und Gleichteilestrategie
  • Sprinter City 75: neues Spitzenmodell mit einzigartiger Technik
  • Sprinter Transfer: Alleskönner unter den Minibussen
  • Sprinter Mobility: Spezialist für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste

Der neue Mercedes-Benz Sprinter bildet die Basis für eine komplett neue Generation der erfolgreichen Minibusse mit Stern. Sie teilen sich wie bisher in die Baureihen Sprinter City, Sprinter Transfer, Sprinter Mobility und Sprinter Travel auf. Die Bezeichnungen stehen für die Einsätze im Linienverkehr, als vielseitiger Shuttlebus, für die Beförderung mobilitätseingeschränkter Fahr­gäste und den Reiseverkehr. Eine herausragende Rolle nimmt der Sprinter City 75 mit einer exklusiven Technik ein. Alle Modelle basieren auf dem Sprinter mit Hinterrad- oder optional Allradantrieb.

Neue Bezeichnungen, gestaffelter Anlauf

Mit der neuen Generation ändern sich die Modellbezeichnungen der Mini­busse: Wie bisher orientiert sich die erste Ziffer an der Längenvariante des Basisfahrzeugs, die zweite Ziffer bezeichnet jetzt jedoch dessen Tonnageklasse. Der Modellanlauf passt sich an die Verfügbarkeit des Sprinter an: Er beginnt im Jahr 2018 mit Sprinter Transfer 23 sowie 35, Sprinter Mobility 23 sowie dem komplett neu entwickelten Sprinter City 75. Die weiteren Modelle dieser Baureihen folgen im Jahr 2019, ebenso alle Modelle des Sprinter Travel. Nach Abschluss des Modellwechsels wird sich das Programm im Herbst 2019 aus mehr als 20 Links- und Rechtslenkermodellen zusammensetzen.

Vorteil Sprinter: volle Vernetzung und Gleichteilestrategie

Die Minibusse profitieren von den Vorzügen des neuen Mercedes-Benz Sprinter. Das beginnt mit den fließenden Linien des Designs, umfasst die aktualisierten Komponenten von Motor und Fahrwerk und mündet schließlich im komplett neuen Cockpit. Es überzeugt neben seiner Ergonomie durch seine hohe Variabilität. Die breite Spanne reicht bis zum Multifunktions-Leder­lenkrad, einem farbigen Display zwischen den übersichtlichen Instrumenten sowie einem hochauflösenden Display im Bereich der Mittelkonsole, wahlweise im Format 7,0 oder 10,25 Zoll einschließlich dem Multimediasystem Mercedes-Benz User Experience MBUX. Hinzu kommen zahlreiche Assistenz­systeme, vom serienmäßigen Seitenwind-Assistent, dem aktiven Abstands­halte-Assistent Distronic, aktivem Bremsassistent bis zum aktiven Spurhalte-Assistent.

Die Minibusse sind ebenso wie der Sprinter voll vernetzt. Serienmäßig sind sie mit dem Connectivity Modul des Sprinter für das Flottenmanagement ausge­stattet. Sie können aber auf Wunsch ebenso in das Flottenmanagementsystem Omniplus On eingebunden werden. Nicht zuletzt profitieren die Minibusse von einer Gleichteilestrategie mit Mercedes-Benz Vans: ob Luftfederung (Ausnahme: Sprinter City 75) oder Fahrgastraum-Klimaanlage mit 7 kW bzw. 11 kW Leistung – diese und weitere Komponenten sind bei Minibussen und Basisfahrzeugen identisch.

Sprinter City 75: neues Spitzenmodell mit einzigartiger Technik

Der neue Mercedes-Benz Sprinter City 75 ist das Aushängeschild der Mini­busse von Mercedes-Benz für den Linienverkehr. Der 8,5 m lange Linienbus bietet bis zu 38 Fahrgastplätze. Der Sprinter City 75 trägt wie sein Vorgänger einen eigenständigen Gerippe-Aufbau. Dabei übernimmt der Minibus die Karosseriebreite des Sprinter von nur 2020 mm und bewegt sich daher behände auch durch enge Altstadtgassen oder dicht bebaute Vorstadt­siedlungen. Unter seiner Karosserie verbirgt sich einzigartige Technik.

Eigenständiges Design, Seitenwände asymmetrisch gestaltet

Typisch für den Sprinter ist eine Kombination aus einem klar definierten Gesicht mit präzise gezeichneten Scheinwerfern mit weichen und fließenden Formen. Diese Grundlagen der Gestaltung nimmt der Aufbau des Sprinter City 75 gekonnt auf. Ähnlich wie bei der Vorgängergeneration ist die Panorama-Windschutzscheibe weit nach oben gezogen und integriert die Fahrtzielanzeige.

Die beiden Seitenwände sind asymmetrisch gestaltet. Auf der Fahrerseite verschmelzen Fahrerhaus und Aufbau miteinander zu einer Einheit. Die Verglasung des Aufbaus ist vorn markant gepfeilt. Anders die Einstiegsseite: Die ansteigende Fensterbrüstung nach der A-Säule fällt zur niedrigen Gürtel­linie hin ab. Hinten schließt der Sprinter City 75 mit einem eigenständigen Omnibusheck ab. Das eigenständige Design des größten Minibusses ist rechtlich geschützt.

Fahrgastraum: niedriger Einstieg, flexible Niederflur-Plattform

Passagiere betreten den Fahrgastraum des Sprinter City 75 durch eine zwei­flügelige, elektrisch betätigte Außenschwenktür nach der Vorderachse. Sie wird ebenso wie die einflügelige Hecktür mit der 12 Volt-Technik des Sprinter betätigt. Da die Stufenhöhe bereits in Fahrposition nur 270 mm beträgt, kann auf eine aufwendige Kneelingfunktion verzichtet werden.

Geräumige und flexibel nutzbare Niederflurzone

Der Fahrgastraum ist als Low-Entry ausgelegt. Die Niederflurzone ist sehr flexibel ausgelegt. Hier ist Platz für bis zu fünf Klappsitze auf der Fahrerseite und zwei weitere auf der Türseite, alternativ für einen Rollstuhl und/oder Kinderwagen. Werden sie nicht genutzt, stehen bis zu 26 Stehplätze zur Verfügung. Auch eine Bestuhlung mit Schnellwechselsystem mit bis zu drei Doppelsitzen auf der Fahrerseite ist möglich.

Eine flache Stufe vor der Hinterachse führt in den angehobenen Sitzbereich im Heck. Hier sind weitere elf Sitzplätze angeordnet. Die Bestuhlung des Typs City Star Sprinter ist in unterschiedlichen Ausführungen von der Kunst­stoffschale bis zum Vollpolstersitz lieferbar.

Typisch für den Sprinter City 75 ist seine umfangreiche und durchdachte Ausstattung. So ist in die Omnibus-Innendecke mit ihren beidseitigen Lüftungskanälen eine LED-Beleuchtung integriert. Großes Augenmerk legten die Entwickler auf eine wirkungsvolle Heizung und Klimatisierung. Fahrer profitieren von der halbautomatischen Klimaanlage Tempmatic und einer elektrischen Warmluft-Zusatzheizung. Der Fahrgastraum wird von einer Aufdach-Klimaanlage mit 11 kW Leistung temperiert, außerdem von jeweils einem Wärmetauscher mit Gebläsen in Einstiegsbereich und Heck sowie einer Konvektorenheizung. Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden Heiz- und Gebläseleistung nochmals erhöht. Hinzu kommt eine Warmwasser-Zusatzheizung mit Standheizungsfunktion.

Cockpit mit großer Variantenvielfalt und busspezifischer Bestückung

Der Fahrerarbeitsplatz des Sprinter City 75 profitiert vom neugestalteten und hochmodernen Cockpit des Basisfahrzeugs. Oberhalb der Mittelkonsole fällt eine zusätzliche Konsole ins Auge. Hier sind mit bis zu 14 Schaltern und 12Signalleuchten die omnibusspezifischen Bedienelemente übersichtlich zusammengefasst. Neu ist ein elektrisch betätigtes Sonnenrollo für die Panorama-Windschutzscheibe.

Rechts des Fahrerplatzes ist Raum für den Zahltischschrank. Das bewährte Element stammt vom Vorgängermodell. Im Inneren sind mehrere Konsolen zur Aufnahme von elektronischen und elektrischen Geräten vorgesehen.

Eigenständiges Integralgerippe, exklusive Hochlast-Hinterachse

Ebenso völlig neu wie das Design ist das technische Konzept des Sprinter City 75. Seine Basis bildet das Fahrgestell des Mercedes-Benz Sprinter, allerdings nur bis zur B-Säule. Danach schließt sich ein selbsttragendes Minibus-Integralgerippe an. Den neuen Stadtbus kennzeichnet ein Radstand von 5095 mm. Er überbietet damit den längsten Radstand des neuen Mercedes-Benz Sprinter um 770 mm. Das zulässige Gesamtgewicht des Zweiachsers beläuft sich auf 6,8 t und bietet große Reserven.

Basis für das hohe zulässige Gesamtgewicht ist eine exklusiv für die Mercedes‑Benz Minibusse entwickelte Hochlast-Hinterachse mit Luftfederung. Das zwillingsbereifte Aggregat besitzt eine zulässige Achslast von 5,0 t. Voraussetzung für die enorme Tragfähigkeit sind 17,5 Zoll-Räder mit Bereifung 215/75 R 17,5. Direkt vor der Hinterachse verrichtet auf Wunsch eine neu entwickelte Minibus-Haltestellenbremse ihren Dienst. Zur Serienausstattung gehört als verschleißlose Zusatzbremse ein Telma-Retarder mit 350 Nm Bremsleistung. Er ist dem Fußpedal vorgeschaltet.

Der neue Sprinter City 75 besticht mit zahlreichen Assistenzsystemen, die das Sicherheitsniveau weiter erhöhen. Beispiele sind das serienmäßige elektro­nische Stabilitätsprogramm ESP oder der Seitenwind-Assistent. Optionale Systeme wie der aktive Bremsassistent oder der aktive Abstandshalte-Assistent Distronic unterstützen den Fahrer.

Sprinter Transfer: Alleskönner unter den Minibussen

Mit einem Komplettprogramm tritt der vielseitige Sprinter Transfer an. Seine vier Modelle reichen vom 5,9 m langen Sprinter Transfer 23 über den Sprinter Transfer 35 (7,0 m) und den Sprinter Transfer 45 (7,4 m) bis zum 7,7 m langen Sprinter Transfer 55 mit Heckverlängerung und Omnibusheck. Damit deckt er eine Spanne von 3,55 t bis 5,5 t Gesamtgewicht und 12 bis 22 Fahrgastplätzen ab. Neben dem Fahrgasteinstieg durch die Schiebetür stehen auf Höhe der Beifahrertür drei Türvarianten zur Auswahl, immer in Verbindung mit einem vertieften und verbreiterten Einstieg. Das macht die ansonsten übliche elektrisch ausfahrbare Trittstufe am Einstieg überflüssig.

Die Ausstattungsvielfalt des Sprinter Transfer entspricht seinen höchst unterschiedlichen Einsätzen. Beispiel ist die Innendecke: Es gibt sie je nach Modell als Originalteil vom Mercedes-Benz Sprinter, als Original-Innendecke mit Gepäckablagen sowie als Reisebus-Innendecke.

Zu Beginn des Modellwechsels steht der Sprinter Transfer 35 im Mittelpunkt. Der 6,97 m lange Minibus auf Basis der Original-Karosserie des Sprinter mit Hochdach verfügt serienmäßig über eine Fahrgastkapazität von 15+1 Plätzen. Optional sind 18+1 und sogar 19+1 Fahrgastplätze möglich. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 5,0 t bis 5,5 t.

Der Sprinter Transfer übernimmt die erst im vergangenen Jahr eingeführte Überlandbestuhlung. Die Sitze sind in einer Bodenschiene und in der Seitenwand fest verschraubt. Seitenwände, Fenstersäulen und Tür­innenverkleidungen sind mit schwarzem Kunststoff verkleidet.

Hinzu kommt der besonders kompakte Sprinter Transfer 23 mit 13+1 Fahr-gastplätzen. Der nur 5,9 m lange Minibus ist ausschließlich als Rechtslenker lieferbar. Die Modelle Sprinter Transfer 45 und Sprinter Transfer 55 werden im Laufe des Jahres 2019 folgen.

Sprinter Mobility: Spezialist für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste

Auf zwei Modelle konzentriert sich die Baureihe Sprinter Mobility. Da wäre der kompakte, nur 5,9 m lange Sprinter Mobility 23 mit nur 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht. Er kann bereits mit einem Führerschein Klasse B bewegt werden und verfügt über bis zu acht Fahrgastplätze, maximal vier Roll­stuhlplätze oder eine Mischform daraus.

Der Zugang zum Fahrgastraum erfolgt durch eine Trittstufe an der Schiebetür bzw. über eine Heckrampe. Basis des Fahrgastraums ist ein Aluminium-Bodensystem mit sechs integrierten Airline-Schienen zur schnellen und unproblematischen Befestigung von Rollstühlen.

Die Fahrgastsitze sind mit einem Schnellwechselsystem befestigt, entspre­chend flexibel ist der Sprinter Mobility im Einsatz. Die Fahrgastsitze verfügen über einen integrierten Zwei- bzw. Dreipunkt-Sicherheitsgurt. Bei den Rollstuhlplätzen gehört zur individuellen Anpassung ein fahrzeugfester höhenverstellbarer Dreipunkt-Sicherheitsgurt zum Serienumfang.

Augenmerk verdient der größere Sprinter Mobility 45 mit 5,0 t zulässigem Gesamtgewicht sowie bis zu 19 Fahrgastplätzen oder sechs Rollstuhlplätzen. Die große Zahl an Rollstuhlplätzen ist das Ergebnis eines erhöhten Bodens. Durch den damit verbunden Überbau der Radkästen entsteht im Fahrgastraum eine Ebene. In den Boden sind acht Airline-Schienen zur flexiblen Befestigung unterschiedlicher Rollstühle eingelassen. Weitere Besonderheit des Sprinter Mobility 45: Er wird optional mit einer Reisebus-Innendecke ausgestattet.

Im Sprinter Mobility findet ein neuer leichterer Linearhublift Verwendung. Bei einer Tragfähigkeit von 350 kg wiegt er nur 100 kg. Serienbestandteil des Sprinter Mobility 23 ist eine 2,4 m lange zweiteilige Heckrampe mit einem Gewicht von 30 kg.